Hypnosetherapie im Seetal Luzern

#Fall – Müde und schnell auf 180

 

Anamnese und Ziel
Kundin, 24-jährig, Aspergerin, ist dauernd müde, schnell auf 180 und nervt sich gröber und vor allem immer häufiger ab Sachen, die nicht mal sie betreffen. Die Kundin verfügt über einen wertschätzenden Job, ihr Netzwerk ist stabil und ihre Familienverhältnisse sind mehr als intakt. Nichts desto trotz fühlt sich ihr Körper jeden Abend müde, nervig und gestresst an. Ihre Energie fliesst immer mehr ins Leere resp. Unproduktive. Nach getaner Arbeit bleiben oft keine weiteren Ressourcen mehr übrig für Ausgang, Freunde/Familie, Weiterbildung usw. Das definierte Ziel lautet: „Ich bin zufrieden, gelassen, konzentriert, ruhig, selbstbewusst und unabhängig.“

Im weiteren Gespräch erfuhr ich, dass die Kundin als Zwilling zur Welt kam, ihr Brüderchen aber kurz nach der Geburt verstarb. Als dann wuchs sie als zweitjüngste von vier Geschwistern auf. Die Schulzeit verlief variantenreich: Bereits im Kindergarten wie auch in der Primarschule fühlte sich das ruhige, aber sehr liebenswerte Mädchen immer sehr ängstlich, eher ausgeschlossen bis gemobbt. Eine schulpsychologische Abklärung in der zweiten Klasse diagnostizierte dann die Entwicklungsstörung Asperger-Syndrom. Diese Diagnose wirkt bis heute im Kopf der Kundin. Die Oberstufe bewältigte die Kundin dann nur noch mittels Homeschooling. Eine schwierige Zeit für sie selber und anspruchsvoll für die Eltern. Danach absolvierte sie eine Lehre als Büroassistentin. Heute arbeitet sie in ihrem Traumjob in der Pflege. Die Kundin ist jeden Abend sehr müde und kann sich für nichts Zusätzliches begeistern, gar aufraffen. Ebenso ärgert sie sich über Kleinstigkeiten. Sie bringen sie auf 180, sogar Dinge, welche nicht mal sie selber betreffen. Ihr System absorbiert eine Menge Energie.

Vor mir präsentierte sich eine härzige junge Frau, in welcher ich extrem Potential schlummern sah. Erstmals fragte ich sie naiv, ob sie mir das Asperger-Syndrom erkläre, damit ich das besser verstehen könne. O-Ton Kundin: „Weisst Du, ich fühle mich nicht normal“. Ich: „OK., wie darf ich das verstehen?“ Sie ganz ruhig: „Stell Dir einfach zwei Betriebssysteme vor. Du verfügst über Windows und ich über Mac (Apple). Bei mir ist immer alles so strukturiert und die Wiedergabe ist anders.“ Ich: „Das ist doch eigentlich voll ok., tönt logisch und ganz viele Leute arbeiten mit diesem System. „Frisst“ es eventuell etwas viel Energie vom System?“ Kundin: „Nein, eigentlich nicht, ich bin einfach nicht normal“. Ich liess diese Aussagen mal so stehen, aber in meinem Bauch nahm ich ein interessantes lächelndes Gefühl wahr. Ich nahm wahr, dass die seinerzeit gestellte Diagnose Asperger unter Umständen falsch war. So oder so, ich kannte den Auftrag.

Behandlung
In Hypnose führte ich die junge Frau dann in ihr persönliches inneres goldenes Zentrum. Ich konfrontierte sie mit der Müdigkeit, dem sich nerven, sich ängstlich und gestresst fühlen und führte sie zurück zur Ursache. Nicht sonderlich überrascht ging’s bereits im Spital bei ihrer Geburt los. Sie war im Brutkasten, fühlte sich sehr ängstlich und nicht willkommen. Viele Schläuche und eine Lungenentzündung trugen nicht zur Erwärmung bei. Die grosse Aufmerksamkeit ging an ihren Zwillingsbruder, welcher dann leider etwas später verstarb. Bereits an ihrem ersten Tag auf der Welt fühlte sich das Baby müde, voller Angst und alleine gelassen. Die Gefühle von sterben und alleine sein (Ängste) verstärkten sich als sie 3 Jahre alt war weiter. Sie übernachtete mit ihrer jüngeren Schwester bei einer Tante, welche ein Jesusbild im Schlafzimmer aufhängen hatte. Es erinnerte ihr System sofort an die Zeit vom Abschied ihres Bruders, der Traurigkeit in der Familie, viele Kreuze und Jesusbilder in den Stuben und Zimmern der Familie.
Ein Jahr später, als 4-jährige, besuchte sie mit ihrem Paps eine Grotte. Dieses Bild und diese Ruhe prägten ihre Ängste weiter. Mit etwa 7 Jahren nahm sie weiter die „unheimlichen“ Bilder an den Wänden bei ihrer Grossmutter wahr. Das kleine Mädchen konnte in ihrem System diese Gegebenheiten noch nicht richtig deuten und zuordnen, also bereitete es ihr innerlich einfach eine grosse Angst.

Wir bearbeiten alle vom Unterbewusstsein hervorgerufenen Situationen. Es war so was von Zeit! Sie wollten alle gefunden, gesehen und verarbeitet werden. Die Kundin hat so grossartig mitgearbeitet. Sie hat sogar für ihren Zwillingsbruder in ihrem Inneren ein ganz spezielles Baumhaus gebaut, sodass er ab sofort immer in ihrem Herzen mit dabei sein darf. Wunderbar. Ich konnte nicht anders und musste ihrem Unterbewusstsein noch eine Frage stellen und zwar folgende: „Wie fühlst Du Dich nun? Normal oder nicht normal? Spielt es für Dich noch eine Rolle, mit welchem Betriebssystem Du Dein Leben meisterst?“ Die Antwort war eine einzige sichtbare warme Erleichterung.

Im Schlussgespräch erfuhr ich von der Mama, dass die Kundin früher als Kleinkind ganz viele Ängste hatte, diese im Kindergarten und in der Primarschule weiter zunahmen und sie das Mädchen schlussendlich ganz von der Schule nehmen mussten. So schloss sich der Kreis für mich zum Vorgespräch.

Die junge Frau ging unmittelbar nach der Behandlung – begleitet von ihrem Vater – in ein Kloster und in eine Kirche. Sie zündete völlig frei von Ängsten, ganz ruhig und gelassen für ihre Familienmitglieder Kerzen an. Sie freute sich extrem darüber. Und ich mich auch…

Sie fühlt sich zwischenzeitlich voll mit Energie versorgt, genährt, ruhig und gelassen. Ihre Müdigkeit ist weg, sie fühlt sich super gut und enerviert sich auch nicht mehr in diesem Ausmass wie früher über Dinge, welche nicht mal sie betreffen.

Nachtrag
Ich will und darf eine von Fachpersonen gestellte Diagnose nicht beurteilen, aber hinterfragen und anzweifeln ist nicht verboten und manchmal von Nöten.

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Portrait Beatrice Weibel

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